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4 Druckwasserreaktoren • Typ: 4 x WWER V-509 • Leistung: 4 x 1.200 MW • Hersteller: ROSATOM •<br />
 
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Laut [[Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO)|IAEO]] sind vier russische WWER-1200-Reaktoren mit je 1.200 MW Leistung geplant, mit deren Bau ursprünglich 2016/2017/2018/2019 begonnen werden sollte. Die vier Einheiten sollten 2020/2021/2022/2023 ans Netz gehen, es sind Laufzeiten von 60 Jahren vorgesehen.<ref name="IAEO_Country_Profiles_Turkey">IAEO: [https://web.archive.org/web/20160603134100/https://cnpp.iaea.org/countryprofiles/Turkey/Turkey.htm Country Nuclear Power Profiles/Turkey] abgerufen am 18. September 2016 (via WayBack)</ref>
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Laut [[Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO)|IAEO]] sind vier russische WWER-1200-Reaktoren mit je 1.200 MW Leistung vorgesehen, mit deren Bau ursprünglich 2016/2017/2018/2019 begonnen werden sollte. Die vier Einheiten sollten 2020/2021/2022/2023 ans Netz gehen, es sind Laufzeiten von 60 Jahren vorgesehen.<ref name="IAEO_Country_Profiles_Turkey">IAEO: [https://web.archive.org/web/20160603134100/https://cnpp.iaea.org/countryprofiles/Turkey/Turkey.htm Country Nuclear Power Profiles/Turkey] abgerufen am 18. September 2016 (via WayBack)</ref>
   
 
Mit dem Bau der vier Reaktoren ist der russische Konzern [[ROSATOM]] beauftragt worden. Die Kosten für das Projekt werden auf 22 Mrd. US-Dollar geschätzt. Offensichtlich ist aber die Finanzierung problematisch, weshalb Russland sich 2012 bereit erklärte, der Türkei die Milliarden zu leihen.<ref>Focus Online: [http://www.focus.de/politik/ausland/wladimir-putins-grosse-geste-russland-leiht-tuerkei-milliarden-fuer-atomkraftwerk_aid_874467.html Wladimir Putins große Geste - Russland leiht Türkei Milliarden für Atomkraftwerk] vom 9. September 2015</ref> Gegen den Bau des AKW Akkuyu gab es Proteste im benachbarten [[Zypern]].
 
Mit dem Bau der vier Reaktoren ist der russische Konzern [[ROSATOM]] beauftragt worden. Die Kosten für das Projekt werden auf 22 Mrd. US-Dollar geschätzt. Offensichtlich ist aber die Finanzierung problematisch, weshalb Russland sich 2012 bereit erklärte, der Türkei die Milliarden zu leihen.<ref>Focus Online: [http://www.focus.de/politik/ausland/wladimir-putins-grosse-geste-russland-leiht-tuerkei-milliarden-fuer-atomkraftwerk_aid_874467.html Wladimir Putins große Geste - Russland leiht Türkei Milliarden für Atomkraftwerk] vom 9. September 2015</ref> Gegen den Bau des AKW Akkuyu gab es Proteste im benachbarten [[Zypern]].
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Akkuyu-1 soll mit einer Verspätung von drei Jahren gegenüber der ursprünglichen Planung im Jahr 2023 in Betrieb gehen, die drei übrigen Einheiten in den Jahren 2024/2025/2026.<ref name="WNA_Turkey"/>
 
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Version vom 29. Juli 2022, 16:43 Uhr

Atomenergie in außereuropäischen Ländern > Türkei > Akkuyu (Türkei)

4 Druckwasserreaktoren • Typ: 4 x WWER V-509 • Leistung: 4 x 1.200 MW • Hersteller: ROSATOM •
Baubeginn: 2018/2020/2021/2022[1] • Geplante Inbetriebnahme: 2023/2024/2025/2026[2]


Türkisches Atomkraftwerk bei Mersin

Mersin Halkevi building.

Mersin (Türkei)

In Akkuyu, südwestlich der Stadt Mersin an der Mittelmeerküste, wird das erste Atomkraftwerk der Türkei errichtet.[3] Es soll vor allem für die Region mit den Städten Adana, Konya, Antalya and Mersin Strom liefern.[4]

Als 1976 die Lizenz für den Standort Akkuyu erteilt wurde, gab es Widerstand von Seiten einfacher Bauern in der Umgebung, die ihre Häuser räumen sollten. Die Baupläne wurden jedoch wegen der Konditionen ausländischer Kraftwerksbauer verworfen.[5] 1985 wurde in einem weiteren Anlauf ein 690-MW-Schwerwasserreaktor für Akkuyu bei der Atomic Energy of Canada Ltd. (AECL) bestellt. Das Projekt wurde aber schon ein Jahr später wieder aufgegeben.[6]

Am 12. Mai 2010 schlossen die Regierungen der Türkei und Russlands einen Vertrag zum Bau des Atomkraftwerks ab. Russland gründete in der Türkei am 13. Dezember 2011 das Unternehmen Akkuyu Nuclear JSC (Akkuyu Nükleer Anonim Şirketi), das die Umsetzung übernehmen soll.[7]

Baubeginn um Jahre verzögert

Laut IAEO sind vier russische WWER-1200-Reaktoren mit je 1.200 MW Leistung vorgesehen, mit deren Bau ursprünglich 2016/2017/2018/2019 begonnen werden sollte. Die vier Einheiten sollten 2020/2021/2022/2023 ans Netz gehen, es sind Laufzeiten von 60 Jahren vorgesehen.[3]

Mit dem Bau der vier Reaktoren ist der russische Konzern ROSATOM beauftragt worden. Die Kosten für das Projekt werden auf 22 Mrd. US-Dollar geschätzt. Offensichtlich ist aber die Finanzierung problematisch, weshalb Russland sich 2012 bereit erklärte, der Türkei die Milliarden zu leihen.[8] Gegen den Bau des AKW Akkuyu gab es Proteste im benachbarten Zypern.

Im Dezember 2017 wurde mit ersten Bauarbeiten im Rahmen einer beschränkten Baubewilligung begonnen. Im Februar 2018 zog sich ein türkisches Konsortium aus einem geplanten Joint Venture mit ROSATOM zurück.[9]

Mit einer Verzögerung von zwei Jahren wurde am 3. April 2018 schließlich offiziell mit dem Bau an der ersten Einheit begonnen. Als Eigentümer und Betreiber wird die Akkuyu Nuclear Joint Stock Company angegeben.[1] An den Feierlichkeiten, bei denen der erste Beton gegossen wurde, nahmen die Staatschefs Putin und Erdogan per Videokonferenz teil. Akkuyu soll 10 % des Strombedarfs der Türkei decken.[10]

Akkuyu-1 soll mit einer Verspätung von drei Jahren gegenüber der ursprünglichen Planung im Jahr 2023 in Betrieb gehen, die drei übrigen Einheiten in den Jahren 2024/2025/2026.[2]

Am 8. April 2020 begannen die Bauarbeiten an Akkuyu-2, am 10. März 2021 an Akkuyu-3, am 21. Juli 2022 an Akkuyu-4.[1]

Standort über zwei tektonischen Platten

Im Januar 2014 warfen türkische Umweltschützer den Behörden vor, ohne Prüfung der Erdbebengefahr und der Umweltverträglichkeit mit den Bauarbeiten begonnen zu haben. Es seien Planierarbeiten und Sprengungen durchgeführt worden.[11]

Im April 2015 fand jedoch die Grundsteinlegung unter Protesten von Anwohnern und Umweltaktivisten statt. Die Region liegt direkt auf der Ecemis-Linie, bei der zwei tektonische Platten aneinander reiben und Erdbebenstärken von 7,9 auf der Richterskala erzeugen können. Wegen der Einleitung des Kühlwassers wird zudem ein starker Anstieg der Meereswassertemperaturen befürchtet.[12]

Im Dezember 2015 berichtete die Nachrichtenagentur "Reuters", ROSATOM habe die Bauarbeiten wegen diplomatischer Spannungen zwischen der Türkei und Russland nach dem Abschuss eines russischen Militärjets gestoppt. Die türkische Regierung suche nach einem neuen Vertragspartner. Dies wurde jedoch von ROSATOM und dem türkischen Energieministerium umgehend dementiert.[13]

Fernsehbeiträge

Türkei_Erdogan_setzt_auf_Kernkraft

Türkei Erdogan setzt auf Kernkraft

3sat, veröffentlicht auf YouTube am 28. Februar 2015

Türkei_will_erstes_Akw_bauen_-_in_Erdbebengebiet

Türkei will erstes Akw bauen - in Erdbebengebiet

afp, hochgeladen auf YouTube am 24. März 2011


(Letzte Änderung: 29.07.2022)

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 IAEO: PRIS: Turkey abgerufen am 29. Juli 2022
  2. 2,0 2,1 WNA: Nuclear Power in Turkey abgerufen am 23. August 2020
  3. 3,0 3,1 IAEO: Country Nuclear Power Profiles/Turkey abgerufen am 18. September 2016 (via WayBack)
  4. IAEO: TEAS AKKUYU NUCLEAR POWER PLANT PROJECT abgerufen am 27. Juni 2020
  5. Spiegel Online: Die Unbeirrbaren vom Bosporus vom 15. März 2011
  6. IAEO: LES CENTRALES NUCLEAIRES DANS LE MONDE (TURQUIE-1, S.73) von 1997
  7. Akkuyu Nücleer: Akkuyu Nuclear JSC abgerufen am 27. Juni 2020
  8. Focus Online: Wladimir Putins große Geste - Russland leiht Türkei Milliarden für Atomkraftwerk vom 9. September 2015
  9. nuklearforum.ch: Akkuyu-Neubauprojekt: türkisches Konsortium springt ab vom 15. Februar 2018
  10. nuklearforum.ch: Baubeginn für Akkuyu-1 in der Türkei vom 4. April 2018
  11. taz.de: Atomkraftwerk in der Türkei - Erstmal losbauen vom 31. Januar 2014
  12. Deutsche Welle: AKW-Bau ohne Rücksicht auf Verluste? vom 18. April 2015
  13. Daily Sabah: Construction of Turkey’s first nuclear plant continues as planned vom 9. Dezember 2015