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Atomenergie in außereuropäischen Ländern > Algerien

Algiers coast

Algier (Algerien)

Algerien ist seit 1963 Mitglied der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO).[1]

Algeriens Interesse am Bau von Atomkraftwerken begann laut IAEO in den 1970er Jahren, woraufhin einige Machbarkeitsstudien entstanden und Maßnahmen zur Einführung einer Infrastruktur im nuklearen Bereich ergriffen wurden. 1992 bis 2005 wurden die Pläne aufgrund der Tschernobyl-Katastrophe und günstiger Öl- und Gaspreise zunächst nicht weiterverfolgt, was sich erst ab 2006 wegen höheren Energiebedarfs wieder änderte.[2]

2007/2008 schloss Algerien laut Informationen der WNA Kooperationsabkommen mit Russland, Argentinien, China, Frankreich und den USA ab und plante 2009 den Bau von Atomkraftwerken, die ab 2020 in Betrieb gehen sollten. 2013 wurde jedoch die geplante Inbetriebnahme einer ersten Einheit auf 2025 verschoben.[3]

Im Januar 2014 wurde erklärt, ein erstes Atomkraftwerk werde zwischen 2025 und 2030 fertiggestellt werden.[4]

Am 27. April 2016 unterzeichneten der russische Konzern ROSATOM und das algerische Commissariat à l’Energie Atomique (COMENA) eine Absichtserklärung zur Zusammenarbeit bei der Atomenergie. Geplant sind u.a. der Bau von Atomkraftwerken in Algerien sowie eine Kooperation in Bereich des Brennstoffkreislaufs und der nuklearen Sicherheit.[5]

Forschungsreaktoren und Brennstofffabrik

Algerien besitzt zwei Forschungsreaktoren. Der Leichtwasserreaktor "Nur" mit einer Leistung von 1 MW befindet sich 20 km östlich von Algier im Draria-Nuklearkomplex. Er wird mit bis zu 20 % angereichertem Uran betrieben und dient zur Isotopenproduktion und Forschung (Baubeginn 1987, in Betrieb seit 1989). Der Schwerwasserreaktor Es-Salam mit 15 MW Leistung, gelegen bei Ain Oussera 140 km südlich von Algier in der Sahara, dient dem gleichen Zweck, nutzt aber nur 3 % niedrig angereichertes Uran (Baubeginn 1988, in Betrieb seit 1992).[6][7]

Seit 1999 betreibt das Land auch eine nukleare Brennstofffabrik. Zwei Regierungsorganisationen sind für die Atomkraft zuständig: die Commission of Atomic Energy (COMENA) und die Direction of Nuclear Energy (DEN). Neben der Atomenergie sollen auch die regenerativen Energien gefördert werden.[2]

(Letzte Änderung: 18.11.2022)

Einzelnachweise

  1. IAEO: Member States abgerufen am 18. November 2022
  2. 2,0 2,1 iaea.org: Introduction of Nuclear Power Plants in Algeria vom 27. Januar 2012 (via WayBack)
  3. WNA: Emerging Nuclear Energy Countries abgerufen am 18. November 2022
  4. algerien-heute.com: Algerien wird sein eigenes Atomkraftwerk für zivile Zwecke in 10 Jahren bauen vom 17. Januar 2014 (via WayBack)
  5. nuklearforum.ch: Russland und Algerien arbeiten zusammen vom 9. Mai 2016
  6. nti.org: Algeria Overview  abgerufen am 18. November 2022
  7. iaea.org: Research Reactors in Africa vom November 2011 (via WayBack)
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