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Radioaktive Verseuchung von Gewässern > Atommüll in Arktis und Antarktis

Arktischer Ozean

1998 berichtete die "Berliner Zeitung", dass auch die Arktis seit Jahrzehnten mit radioaktivem Abfall belastet ist. So hat die Sowjetunion seit 1959 große Mengen von schwach radioaktivem Atommüll in Containern und 17 komplette Schiffsreaktoren im Arktischen Ozean versenkt. Seit 1965 wird darüber hinaus verseuchtes Wasser aus der Wiederaufarbeitungsanlage Sellafield in die Irische See geleitet, welches durch Meeresströmungen in die Arktis gelangt ist. Die radioaktive Belastung durch Sellafield übersteige diejenige aus sowjetischer Zeit bei weitem.[1]

  • Atomfriedhof Arktis - Endlagerung einer besonderen Art
    "Radioaktive Abwässer, strahlenden Abfall und brisanten Atommüll entsorgte Russland bis 1992 ganz regulär in der Arktischen See. Und auch die marode Nordmeerflotte wurde hier samt eines nicht mehr brauchbaren Atom-U-Bootes versenkt. Bis heute liegt es neben zwei weiteren, bei Unglücken gesunkenen Booten samt gefährlicher radioaktiver Atomwaffen rostend auf dem Grund der Arktis. Sie bilden eine atomare Zeitbombe, auch wenn offizielle russische Stellen eine akute Gefahr hartnäckig leugnen."[2]
Atomfriedhof_Arktis_-_Endlagerung_einer_besonderen_Art_HD

Atomfriedhof Arktis - Endlagerung einer besonderen Art HD

arte, hochgeladen am 25. April 2013

Antarktis

1961 trat ein internationaler Antarktis-Vertrag in Kraft, der in Artikel V vorsieht: "Kernexplosionen und die Beseitigung radioaktiven Abfalls sind in der Antarktis verboten."[3] Auch EU-Richtlinien untersagen einen Export von Atommüll in die Antarktis.[4]

Über eine radioaktive Belastung der Antarktis und der umliegenden Meere oder durchgeführte Messungen liegen bislang keine Berichte vor. Man kann nur hoffen, dass der Antarktis-Vertrag bislang tatsächlich nicht umgangen wurde ...

Was unternimmt Deutschland?

Am 8. November 2011 forderte die SPD-Bundestagsfraktion in einem Antrag die Bundesregierung auf, ein "Monitoring für versenkte Atommüllfässer im Atlantik sicher[zu]stellen und Maßnahmen gegen weitere Strahlenexposition ein[zu]leiten". Da die OSPAR-Kommission (Kommission zum Schutz und zur Erhaltung des Nordostatlantiks und seiner Ressourcen) 2010 eine erhöhte Konzentration radioaktiver Substanzen, wie z. B. Plutonium festgestellt hatte, solle sich die Bundesregierung international für kontinuierliche Messungen der radioaktiven Strahlung und der Veröffentlichung der Ergebnisse einsetzen.[5]

Der Antrag der SPD-Fraktion war eine Reaktion auf eine Sendung von "Report Mainz" am 1. November 2011, in der auf die Verseuchung des Atlantiks und erhöhte Konzentrationen von Plutonium 238, Plutonium 293, Plutonium 240, Americium 241 und Kohlenstoff 14 hingewiesen wurde.[6]

Am 26. Juni 2013 wurde der Antrag mit der Mehrheit der schwarz-gelben Koalition abgelehnt, mit der Begründung, die Bundesregierung habe das Thema bereits in die OSPAR-Kommission eingebracht und sei gebeten worden, einen Vorschlag für ein geeignetes Monitoringprogramm zu machen. Da auch Stellungnahmen von der IAEO einbezogen werden sollen, habe sich der Bericht jedoch verzögert und solle 2014 vorgelegt werden. Er beeinhalte die Forderungen aus dem Antrag der SPD.[7]

Weitere Quellen

→ IAEA: IAEA-TECDOC-1105 - Inventory of radioactive waste disposals at sea (PDF) vom August 1999
→ Wikipedia: Verklappung
→ Wikipedia: OSPAR
→ Wikipedia: IAEO

(Letzte Änderung: 24.10.2013)

Einzelnachweise

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