Unvollendete Anlagen > Bad Breisig (Rheinland-Pfalz)
1 Reaktor • Leistung: 1.300 MW •
Planungsbeginn: 1972 • Geplante Inbetriebnahme: 1977/1979 • Projektende: ?
Bad Breisig am Rhein
1972 wurden erste Pläne für den Bau eines Atomkraftwerks zwischen Bad Breisig und Sinzig in der Nähe von Remagen (Rheinland-Pfalz) bekannt. Das AKW sollte im erdbebengefährdeten Rheingraben über zwei sich reibenden tektonischen Platten entstehen und eine Bruttoleistung von 1.300 MW besitzen.[1] Die Inbetriebnahme war für 1977/1979 geplant.[2]
In Informationsveranstaltungen wurde das Projekt von Politik und Wirtschaft hochgelobt.[1] Der Betreiber RWE sah sich jedoch mit 16.000 Einsprüchen von Umweltschützern konfrontiert und musste den Bau um ein Jahr verschieben. RWE und andere Energiekonzerne warnten in diesem Zusammenhang vor jahrelangen Verzögerungen beim Bau von Atomkraftwerken und vor Energielücken, die nie geschlossen werden könnten.[3]
Das Projekt scheiterte allerdings nicht an Protesten, sondern am Wasserrecht: Dem Schutz des Sinzinger Trinkwassers wurde Vorrang vor dem Bau der Anlage eingeräumt. Anstelle des AKW Bad Breisig wurde unweit davon das AKW Mülheim-Kärlich (Rheinland-Pfalz) gebaut – ebenfalls im erdbebengefährdeten Rheingraben.[1]
Weitere Links
→ DIE ZEIT: Gegen Atomstrom auf die Barrikaden - Der Widerstand gegen Kernkraftwerke wächst vom 24. März 1972
(Letzte Änderung: 17.03.2022)
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 General-Anzeiger: Gewerbegebiet Goldene Meile - Das Beinahe-Atomkraftwerk vom 25. Oktober 2013
- ↑ Deutscher Bundestag: Raumordnungsbericht 1972 (Drucksache VI/3793) vom 19. September 1972
- ↑ Der Spiegel 33/1972: KRAFTWERKE - Gedanken an Strom vom 7. August 1972