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Atomenergie in Europa > Frankreich > Blayais (Frankreich)

4 Druckwasserreaktoren • Leistung: 4 x 951 MW • Typ: 4 x CP1 • Hersteller: Framatome •
Baubeginn: 1977/1977/1978/1978 • Inbetriebnahme: 1981/1982/1983/1983 •[1][2] Abschaltung: offen


Pauillac blayais

AKW Blayais (Frankreich)

Der Standort Blayais befindet sich im westfranzösischen Département Gironde, am östlichen Ufer des Ästuars Gironde, ungefähr 60 km nördlich von Bordeaux.[3]

Dort erzeugen derzeit vier Druckwasserreaktoren mit einer Leistung von je 951 MW Strom, die 1981 bis 1983 in Betrieb gegangen sind. Eigentümer und Betreiber der Anlage ist die französische Gesellschaft Électricité de France (EDF).[1] Hersteller war das Unternehmen Framatome (heute AREVA).[2]

Störfälle und Zwischenfälle

Am 27. Dezember 1999 ereignete sich fast ein schwerer Unfall an der Anlage im Gironde-Delta. Nach einem heftigen Sturm fiel das französische Stromnetz teilweise aus. Teile des Atomkraftwerks wurden durch eine Flutwelle überschwemmt, die höher war, als in den Sicherheitsanalysen berechnet. Die vorhandenen Hochwasserschutzeinrichtungen erwiesen sich als unzuverlässig. Die Stromversorgung konnte glücklicherweise durch Notstromdiesel aufrechterhalten werden.[4] Mehrere Sicherheitsvorrichtungen und Pumpen fielen nach einer Notabschaltung aus.[5][6] Das Ereignis wurde erst Tage später öffentlich bekanntgegeben und als Störfall der INES-Stufe 2 kategorisiert.[7]

Am 27. Oktober 2002 wurde gemeldet, dass bei den Atomkraftwerken Blayais, Chinon und Tricastin Auslegungslücken bei Flutbehältern und Hilfsspeisewassertanks entdeckt wurden, die die Widerstandsfähigkeit dieser Komponenten gegen Erdbeben beeinträchtigen können.[8]

Am 5. Dezember 2011 wurde berichtet, dass französische Greenpeace-Aktivisten versuchten, in das AKW einzudringen, um gegen die mangelnde Sicherheit der Anlage zu protestieren.[9]

Im Juni 2015 mussten zweimal innerhalb einer Woche über 100 Personen aus dem Gebäude von Einheit 4 evakuiert werden, nachdem erhöhte Radioaktivität gemessen wurde.[10]

Am 18. August 2015 wurde ein Arbeiter einer Strahlung ausgesetzt, die die Richtwerte überstieg. Das Ereignis wurde als Störfall der INES-Stufe 2 klassifiziert.[11]

(Letzte Änderung: 10.10.2021)

Einzelnachweise

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