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Atomenergie in außereuropäischen Ländern > USA > Braidwood (USA)

2 Druckwasserreaktoren •
Leistung: 1.270/1.230 MW • Typ: 2 x WH 4LP (DRYAMB) • Hersteller: Westinghouse •
Baubeginn: 1. August 1975 • Inbetriebnahme: 29. Mai 1987/8. März 1988 •[1][2] Abschaltung: offen


Braidwood, Illinois (7981652005)

AKW Braidwood, USA

Der Standort Braidwood befindet sich in Bracewill im Nordwesten des Bundesstaates Illinois südwestlich von Chicago. In Braidwood werden zwei Druckwasserreaktoren mit einer Leistung von 1.270/1.230 MW betrieben, die 1987 und 1988 in Betrieb gegangen sind. Sie besitzen eine Betriebserlaubnis bis 2046 bzw. 2047. Eigentümer der Anlage ist die Exelon Corporation, Betreiber die Exelon Generation Co.,[1][3] Hersteller war Westinghouse.[2]

In den heißen Sommern der Jahre 2000 und 2012 musste der Betreiber Sondergenehmigungen einholen, um das AKW bei höheren Kühltemperaturen als ursprünglich vorgesehen betreiben zu dürfen.[4]

Braidwood ist ein AKW, das von der Schließung bedroht war. Am 16. September 2021 unterzeichnete der Gouverneur von Illinois jedoch ein Energiegesetz, das für die gefährdeten AKW Braidwood, Byron und Dresden eine Finanzspritze in Höhe von 694 Mio. US-Dollar vorsieht.[5]

Störfälle

Radioactive_Leaks_at_Illinois_Nuclear_Plant

Radioactive Leaks at Illinois Nuclear Plant

Veröffentlicht in YouTube am 7. Oktober 2008

2006 wurde Excelon in einem Gerichtsverfahren angeklagt, vom Frühjahr 1996 bis zum März 2006 Millionen Gallonen mit Tritum verseuchten Abwassers in das Grundwasser geleitet zu haben, was der Betreiber erst im Dezember 2005 meldete.[6] Am 16. Juni 2005 trat beispielsweise Tritium aus dem AKW aus und kontaminierte die lokale Wasserversorgung; der Schaden verursachte Kosten von 48 Mio. US-Dollar.[7]

Im Juni 2011 wurde in den US-amerikanischen Medien berichtet, dass an 48 von 65 AKW-Standorten in den USA Tritiumlecks entdeckt wurden.[8] Nach einer Liste vom Juli 2014 war auch Braidwood betroffen.[9]

2011 wurde entdeckt, dass Arbeiter in den AKW Braidwood und Byron seit 1993 bewusst Wasser aus Leitungen zu einem wichtigen Sicherheitssystem umgeleitet hatten. Sie wollten so Korrosion am Sicherheitssystem verhindern, die durch unbehandeltes Seewasser hätte verursacht werden können. Wäre es zu einem Unfall gekommen, hätte wegen dieser Praxis jedoch das Sicherheitssystem versagt.[10][11]

→ Exelon: Braidwood Generation Station (Informationen des Betreibers)

(Letzte Änderung: 28.11.2022)

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 IAEO: PRIS - Country Statistics/United States of America abgerufen am 27. November 2022
  2. 2,0 2,1 IAEO: LES CENTRALES NUCLEAIRES DANS LE MONDE von 1997
  3. Exelon: Braidwood Generation Station abgerufen am 27. November 2022
  4. News York Times: So, How Hot Was It? vom 17. Juli 2012
  5. ans.org: Illinois governor signs energy bill aiding nuclear plants vom 16. September 2021
  6. ens-newswire.com: Illinois Sues Exelon for Radioactive Tritium Releases Since 1996 vom 21. März 2006 (via WayBack)
  7. tagesschau.de: Kosten von Atomunfällen - Fukushima, Tschernobyl und viele andere vom 11. März 2014
  8. NBC News: Radioactive tritium leaks found at 48 US nuke sites vom 21. Juni 2011
  9. pbadupws.nrc.gov: List of Historical Leaks and Spills At U.S. Commercial Nuclear Power Plants vom 14. Juli 2014
  10. ens-newswire.com: Fifteen ‘Near-Misses’ at U.S. Nuclear Plants in 2011 vom 29. Februar 2012 (via WayBack)
  11. Spiegel Online: US-Kernkraftwerke: Forscher zählen 15 gefährliche Zwischenfälle vom 29. Februar 2012
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