Atomenergie in Europa > Frankreich > Bugey (Frankreich)
4 aktive Druckwasserreaktoren •
Leistung: 945 MW/945 MW/917 MW/917 MW • Typ: 4 x CP0 • Hersteller: Framatome •
Baubeginn: 1972/1973/1974/1974 • Inbetriebnahme: 1978/1978/1979/1979 •
[1][2]
Abschaltung: offen
Reaktoren aus den 1970er Jahren
Der Standort Bugey befindet sich im ostfranzösischen Département Ain nordöstlich von Lyon an der Rhône. Er ist nur ca. 30 km von der Schweiz entfernt.[3]
Dort erzeugen derzeit vier Druckwasserreaktoren mit 2 x 945 und 2 x 917 MW Leistung Strom, die 1978 bis 1979 in Betrieb gegangen sind (Bugey-2 bis -5). Ein gasgekühlter Reaktor vom Typ UNGG ist stillgelegt worden (Bugey-1, Betrieb 1972 bis 1994). Eigentümer und Betreiber der Anlage ist die französische Gesellschaft Électricité de France (EDF).[1] Hersteller von Bugey-1 war Groupment Industriel Francais, von Bugey-2 bis -5 das Unternehmen Framatome (heute AREVA).[2]
Das AKW gilt laut französischer Aufsichtsbehörde als nicht erdbebensicher. Schweizer Unternehmen, die ihre Anteile an Bugey verkaufen wollten, fanden 2011 keine Käufer.[4]
2012 wurden für Bugey-2 und 2013 für Bugey-4 weitere zehn Betriebsjahre durch die französische Autorité de sûreté nucléaire (ASN) genehmigt.[5]
Störfälle und Zwischenfälle
Im April 1984 ereignete sich im AKW Bugey einer der schwersten Störfälle in Frankreich. Nach einem Spannungsabfall ließen sich die Notdieselgeneratoren nicht starten, glücklicherweise sprang aber in letzter Minute ein Generator an.[6]
Am 31. Juli 1999 kam es im Reaktor Bugey-3 zu einem Kurzschluss, der durch den Erdschluss eines veralteten Kabels ausgelöst wurde, und ein Feuer brach aus. Der Reaktor wurde per Schnellabschaltung heruntergefahren.[7]
Am 4. Februar 2011 wurde berichtet, dass in den AKW Bugey und Fessenheim Druckmessgeräte ungenaue "Messungen in den Primärkreisläufen der Atommeiler" geliefert hatten. Dies hätte bei einem Störfall Notkühlung und Sicherheit der Anlagen gefährdet.[8]
Am 2. Mai 2012 landete ein Greenpeace-Aktivist mit einem Motorgleitschirm auf dem AKW und warf Rauchbomben ab. Mit der Aktion wollte Greenpeace die "Anfälligkeit der französischen Atomkraftwerke für Angriffe aus der Luft" demonstrieren.[9]
Am 24. Juni 2013 brach in einer Turbinenhalle ein Feuer aus, da sich ein Generator überhitzt hatte. Es soll keine erhöhte Strahlung aufgetreten sein.[10]
Am 5. März 2014 wurde die Zufahrt des AKW durch Dutzende von Aktivisten blockiert, die eine Abschaltung der Anlage bis 2018, nach 40 Jahren Betrieb, forderten.[11]
(Letzte Änderung: 10.02.2024)
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 IAEO: PRIS - Country Statistics/France abgerufen am 16. Oktober 2021
- ↑ 2,0 2,1 IAEO: LES CENTRALES NUCLEAIRES DANS LE MONDE von 1997
- ↑ WNA: Bugey 1, France abgerufen am 16. Oktober 2021
- ↑ derbund.ch: Schweizer Firmen halten Anteile an französischen AKW vom 31. März 2011
- ↑ nuklearforum.ch: Frankreich: weitere zehn Betriebsjahre für Bugey-2 vom 2. August 2012 und Frankreich: weitere zehn Betriebsjahre für Bugey-4 vom 6. August 2013
- ↑ Berliner Zeitung: Sieben Minuten bis zur Katastrophe vom 4. August 2006 [Seite nicht mehr verfügbar]
- ↑ nuklearforum.ch: Kurzschluss mit Brand in Bugey-3 vom 16. August 1999
- ↑ Badische Zeitung: Notkühlung im AKW Fessenheim fehlerhaft vom 4. Februar 2011
- ↑ RP Online: Greenpeace-Aktivist entert Reaktor vom 2. Mai 2012
- ↑ german.ruvr.ru: Brand im französischen Kernkraftwerk Bugey vom 24. Juni 2013 (via WayBack)
- ↑ Spiegel Online. AKW-Sicherheit: Umweltaktivisten besetzen Reaktorgelände vom 5. März 2014