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Siedewasserreaktor • Leistung: 24 MW • Typ: - • Hersteller: Allis Chalmers •<br />
 
Siedewasserreaktor • Leistung: 24 MW • Typ: - • Hersteller: Allis Chalmers •<br />
Baubeginn: 1. Januar 1959 • Inbetriebnahme: 1. November 1962 • Abschaltung: 1. Februar 1968<ref name="IAEO">IAEO: [http://www.iaea.org/PRIS/CountryStatistics/CountryDetails.aspx?current=US PRIS - Country Statistics/United States of America] abgerufen am 27. Februar 2015</ref><ref name="ELECNUC">IAEO: [http://www.iaea.org/inis/collection/NCLCollectionStore/_Public/30/020/30020260.pdf LES CENTRALES NUCLEAIRES DANS LE MONDE] von 1997</ref>}}<br />
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Der Siedewasserreaktor Elk River befand sich in der Nähe des gleichnamigen Ortes am Ostufer des Mississippi im Bundestaat Minnesota, nordwestlich von Minneapolis. Er wurde von 1962 bis 1968 von der Rural Cooperative Power Association (heute East Central Energy) betrieben. Als Eigentümer wird das US Department of Energy angegeben, Hersteller war Allis Chalmers.<ref>WNA Reactor Database: [http://www.world-nuclear.org/reactor/default.aspx/ELK%20RIVER Elk River, United States Of America] abgerufen am 7. April 2016</ref><ref>East Central Energy: [http://www.eastcentralenergy.com/content/history History] abgerufen am 27. Februar 2915</ref><ref name="ELECNUC"/>
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Der Siedewasserreaktor Elk River befand sich in der Nähe des gleichnamigen Ortes am Ostufer des Mississippi im Bundestaat Minnesota, nordwestlich von Minneapolis. Er wurde von 1962 bis 1968 von der Rural Cooperative Power Association (heute East Central Energy) betrieben. Als Eigentümer wird das US Department of Energy angegeben, als Betreiber die Rural Cooperative Power Association, Hersteller war Allis Chalmers.<ref>WNA Reactor Database: [http://www.world-nuclear.org/reactor/default.aspx/ELK%20RIVER Elk River, United States Of America] abgerufen am 7. April 2016</ref><ref>East Central Energy: [http://www.eastcentralenergy.com/content/history History] abgerufen am 27. Februar 2915</ref><ref name="ELECNUC"/>
   
Die Anlage Elk River erzeugte ab 1950 zunächst als Kohle-Öl-Kraftwerk Energie, wurde 1962 in ein Atomkraftwerk und 1968 wieder in ein Kohle-Öl-Kraftwerk umgewandelt. 1972 bis 1974 wurde der Reaktor rückgebaut. Seit 1989 wird am Standort Energie aus der Verbrennung von Siedlungsabfällen gewonnen.<ref>Great River Energy: [http://greatriverenergy.com/we-provide-electricity/making-electricity/biomass/ Elk River Resource Recovery Project: Turning waste into energy] abgerufen am 29. Januar2017</ref><ref>DER SPIEGEL 41/1979: [http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-39868602.html Eventuelle Radi] vom 8. Oktober 1979</ref>
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Die Anlage Elk River erzeugte ab 1950 zunächst als Kohle-Öl-Kraftwerk Energie, wurde 1962 in ein Atomkraftwerk und 1968 wieder in ein Kohle-Öl-Kraftwerk umgewandelt. 1972 bis 1974 wurde der Reaktor rückgebaut. Seit 1989 wird am Standort Energie aus der Verbrennung von Siedlungsabfällen gewonnen.<ref>Great River Energy: [https://web.archive.org/web/20180312075600/http://greatriverenergy.com/we-provide-electricity/making-electricity/biomass/ Elk River Resource Recovery Project: Turning waste into energy] abgerufen am 29. Januar 2017 (via WayBack)</ref><ref>DER SPIEGEL 41/1979: [http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-39868602.html Eventuelle Radi] vom 8. Oktober 1979</ref>
   
Elk River war ein Siedewasserreaktor, als Brennstoff wurde eine ungewöhnliche Mischung aus hochangereichertem Uran und Thorium verwendet. Der kommerzielle Betrieb begann wegen technischer Probleme erst im Juli 1964; die ursprünglich angesetzten Baukosten von 6,2 Mio. US-Dollar erhöhten sich auf 16 Mio. US-Dollar. Elk River war der erste Demonstrationsreaktor in den USA, der stillgelegt wurde.<ref name="IEEE_2015_04_27">IEEE Spectrum: [http://spectrum.ieee.org/energy/nuclear/the-forgotten-history-of-small-nuclear-reactors The Forgotten History of Small Nuclear Reactors] vom 27. April 2015</ref>
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Elk River war ein Siedewasserreaktor, als Brennstoff wurde eine ungewöhnliche Mischung aus hochangereichertem [[Radioaktive Substanzen#Uran|Uran]] und [[Radioaktive Substanzen#Thorium|Thorium]] verwendet. Der kommerzielle Betrieb begann wegen technischer Probleme erst im Juli 1964; die ursprünglich angesetzten Baukosten von 6,2 Mio. US-Dollar erhöhten sich auf 16 Mio. US-Dollar. Elk River war der erste Demonstrationsreaktor in den USA, der stillgelegt wurde.<ref name="IEEE_2015_04_27">IEEE Spectrum: [http://spectrum.ieee.org/energy/nuclear/the-forgotten-history-of-small-nuclear-reactors The Forgotten History of Small Nuclear Reactors] vom 27. April 2015</ref>
   
 
In technischer Hinsicht ähnelte Elk River dem ersten deutschen AKW [[Kahl (Bayern)]], das Deutschland 1958 in den USA bestellte.<ref>FAZ.net: [http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/region/karlstein-die-lehrwerkstatt-der-deutschen-atomindustrie-1653425.html Karlstein - Die Lehrwerkstatt der deutschen Atomindustrie] vom 17. Juni 2011</ref>
 
In technischer Hinsicht ähnelte Elk River dem ersten deutschen AKW [[Kahl (Bayern)]], das Deutschland 1958 in den USA bestellte.<ref>FAZ.net: [http://www.faz.net/aktuell/rhein-main/region/karlstein-die-lehrwerkstatt-der-deutschen-atomindustrie-1653425.html Karlstein - Die Lehrwerkstatt der deutschen Atomindustrie] vom 17. Juni 2011</ref>
   
 
==Störungen==
 
==Störungen==
Die Inbetriebnahme des Reaktors verzögerte sich anfangs wegen Brennelementeschäden und Rissen in der Verschalung des Reaktordruckbehälters.<ref>The Energy Collective: [http://theenergycollective.com/ansorg/214746/hook-ons Nuclear Energy Future: SMRs and Hook-Ons] vom 19. April 2013</ref>
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Die Inbetriebnahme des Reaktors verzögerte sich anfangs wegen Brennelementeschäden und Rissen in der Verschalung des Reaktordruckbehälters.<ref>The Energy Collective: [https://web.archive.org/web/20130601175622/http://theenergycollective.com/ansorg/214746/hook-ons Nuclear Energy Future: SMRs and Hook-Ons] vom 19. April 2013 (via WayBack)</ref>
   
 
Die [[Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS)]] berichtete über diverse Störungen beim Betrieb im Jahr 1966: einen Steuerelementschaden, einen Brennelementschaden sowie einer Freisetzung von radioaktivem Abgas infolge eines Dampferzeugerschadens.<ref>GRS: [http://www.grs.de/sites/default/files/pdf/GRS_004_0.pdf Weltweite Erfassung besonderer Vorkommnisse in Kernkraftwerken, Versuchs- und Forschungsreaktoren 1966] (Seite 42f.) vom April 1978</ref>
 
Die [[Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS)]] berichtete über diverse Störungen beim Betrieb im Jahr 1966: einen Steuerelementschaden, einen Brennelementschaden sowie einer Freisetzung von radioaktivem Abgas infolge eines Dampferzeugerschadens.<ref>GRS: [http://www.grs.de/sites/default/files/pdf/GRS_004_0.pdf Weltweite Erfassung besonderer Vorkommnisse in Kernkraftwerken, Versuchs- und Forschungsreaktoren 1966] (Seite 42f.) vom April 1978</ref>

Version vom 22. März 2020, 19:53 Uhr

Atomenergie in außereuropäischen Ländern > USA > Elk River (USA)

Siedewasserreaktor • Leistung: 24 MW • Typ: - • Hersteller: Allis Chalmers •
Baubeginn: 1. Januar 1959 • Inbetriebnahme: 1. November 1962 • Abschaltung: 1. Februar 1968[1][2]


Dwntwn Elk River1

Downtown von Elk River (Minnesotaa)

Der Siedewasserreaktor Elk River befand sich in der Nähe des gleichnamigen Ortes am Ostufer des Mississippi im Bundestaat Minnesota, nordwestlich von Minneapolis. Er wurde von 1962 bis 1968 von der Rural Cooperative Power Association (heute East Central Energy) betrieben. Als Eigentümer wird das US Department of Energy angegeben, als Betreiber die Rural Cooperative Power Association, Hersteller war Allis Chalmers.[3][4][2]

Die Anlage Elk River erzeugte ab 1950 zunächst als Kohle-Öl-Kraftwerk Energie, wurde 1962 in ein Atomkraftwerk und 1968 wieder in ein Kohle-Öl-Kraftwerk umgewandelt. 1972 bis 1974 wurde der Reaktor rückgebaut. Seit 1989 wird am Standort Energie aus der Verbrennung von Siedlungsabfällen gewonnen.[5][6]

Elk River war ein Siedewasserreaktor, als Brennstoff wurde eine ungewöhnliche Mischung aus hochangereichertem Uran und Thorium verwendet. Der kommerzielle Betrieb begann wegen technischer Probleme erst im Juli 1964; die ursprünglich angesetzten Baukosten von 6,2 Mio. US-Dollar erhöhten sich auf 16 Mio. US-Dollar. Elk River war der erste Demonstrationsreaktor in den USA, der stillgelegt wurde.[7]

In technischer Hinsicht ähnelte Elk River dem ersten deutschen AKW Kahl (Bayern), das Deutschland 1958 in den USA bestellte.[8]

Störungen

Die Inbetriebnahme des Reaktors verzögerte sich anfangs wegen Brennelementeschäden und Rissen in der Verschalung des Reaktordruckbehälters.[9]

Die Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS) berichtete über diverse Störungen beim Betrieb im Jahr 1966: einen Steuerelementschaden, einen Brennelementschaden sowie einer Freisetzung von radioaktivem Abgas infolge eines Dampferzeugerschadens.[10]

Immer wieder gab es Probleme mit Lecks, aus denen Kühlwasser in das Containment auslief; letztlich war dies einer der Gründe für eine genauere Inspektion des Atomkraftwerks und die Schließung 1968.[11] Der Betreiber war nicht bereit gewesen, 1 Mio. US-Dollar in Reparaturen zu investieren.[7]

→ atomic power review: APR Atomic Journal - ELK RIVER 1 vom 8. September 2011 und DAPR Atomic Journal - Elk River part 2 vom 24. September 2011

(Letzte Änderung: 22.03.2020)

Einzelnachweise

  1. IAEO: PRIS - Country Statistics/United States of America abgerufen am 27. Februar 2015
  2. 2,0 2,1 IAEO: LES CENTRALES NUCLEAIRES DANS LE MONDE von 1997
  3. WNA Reactor Database: Elk River, United States Of America abgerufen am 7. April 2016
  4. East Central Energy: History abgerufen am 27. Februar 2915
  5. Great River Energy: Elk River Resource Recovery Project: Turning waste into energy abgerufen am 29. Januar 2017 (via WayBack)
  6. DER SPIEGEL 41/1979: Eventuelle Radi vom 8. Oktober 1979
  7. 7,0 7,1 IEEE Spectrum: The Forgotten History of Small Nuclear Reactors vom 27. April 2015
  8. FAZ.net: Karlstein - Die Lehrwerkstatt der deutschen Atomindustrie vom 17. Juni 2011
  9. The Energy Collective: Nuclear Energy Future: SMRs and Hook-Ons vom 19. April 2013 (via WayBack)
  10. GRS: Weltweite Erfassung besonderer Vorkommnisse in Kernkraftwerken, Versuchs- und Forschungsreaktoren 1966 (Seite 42f.) vom April 1978
  11. atomic power review: DAPR Atomic Journal - Elk River part 2 vom 24. September 2011