Atommüll - Zwischen- und Endlagerung > Gorleben
Nukleares Entsorgungszentrum
In der Nähe der Gemeinde Gorleben im ostniedersächsischen Landkreis Lüchow-Dannenberg war ab 1977 die Errichtung eines großen nuklearen Standortes geplant, an dem das Problem der Atommüllentsorgung auf einen Schlag gelöst werden sollte.
Bei Gorleben sollten eine Wiederaufarbeitungsanlage, eine Brennelementefabrik, ein Zwischenlager, eine Verpackungsanlage und ein unterirdisches Endlager errichtet werden. Wegen massiven Widerstandes der Anwohner und von Atomkraftgegnern wurde das Projekt jedoch bereit 1979 aufgegeben.
Weitere Informationen dazu unter → Nukleares Entsorgungszentrum (NEZ)
Übriggeblieben von diesem Vorhaben waren ein Zwischenlager an der Oberfläche sowie der unterirdische Salzstock Gorleben als potenzielles Endlager. Diese sorgten für anhaltende Konflikte zwischen Atomindustrie, Staat und Atomkraftgegnern. Nach einem Beschluss des Bundesumweltministerium von 2021 soll der Salzstock geschlossen und zugeschüttet werden.[1]
Zentrales Zwischenlager Gorleben
Vom BfE beaufsichtigte Anlagen
Betreiber des zentralen Zwischenlagers Gorleben war lange die Gesellschaft für Nuklear-Service (GNS). Im August 2017 übernahm jedoch der Bund Eigentum und Betrieb.[2] Aufsichtsbehörde war seit 30. Juli 2016 das Bundesamt für kerntechnische Entsorgungssicherheit (BfE), das am 1. Januar 2020 in Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) umbenannt wurde. Betreiber ist die Gesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ).
Mit den Bauarbeiten am Zwischenlager wurde 1982 begonnen, und 1983 wurde als erste Anlage das Transportbehälterlager (TBL) zwei Kilometer südlich von Gorleben eröffnet. ."[3] Im TBL, das mittlerweile Brennelemente-Zwischenlager Gorleben (BZG) genannt wird, wird seit 1995 hochradioaktiver Atommüll gelagert. Die Abfälle entwickeln Wärme und müssen Jahrzehnte lang abkühlen, bevor sie an ein Endlager abgegeben werden können. Die Lagerhalle verfügt über 420 Stellplätze für Transport- und Lagerbehälter. Es werden abgebrannte Brennelemente in fünf Behältern sowie hochradioaktive Abfälle aus Deutschland, die in Frankreich verglast worden waren, gelagert.[4]
Auf dem Betriebsgelände befindet sich außerdem das Abfall-Zwischenlager Gorleben (AZG) für schwach- und mittelradioaktive Abfälle mit vernachlässigbarer Wärmeentwicklung und die Pilot-Konditionierungsanlage (PKA), in der "Verfahren erprobt werden, um Brennelemente zu behandeln und endlagergerecht zu verpacken".[3]
Im Februar 2024 wurde berichtet, dass das Zwischenlager besser gegen Terroranschläge und kriminelle Handlungen geschützt werden soll; dazu soll u. a. eine eine neue Sicherheitszentrale und eine zehn Meter hohe Schutzwand gebaut werden. Die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg kritisierte, dass die Schutzwand "weder vor Drohnenangriffen noch vor einem gezielten oder zufälligen Flugzeugabsturz" schütze.[5]
Die Aufbewahrungsgenehmigung für das Zwischenlager Gorleben wurde am 2. Juni 1995 erteilt und endet am 31. Dezember 2034.[3]
Widerstände gegen Castor-Transporte und Lagerung
Das Zwischenlager ist immer wieder in die Schlagzeilen geraten, weil dorthin vom 25. April 1995 bis 28. November 2011 insgesamt 13 Castor-Transporte mit hochradioaktivem Atommüll aus der französischen Wiederaufbereitungsanlage La Hague rollten. Dies löste massive Proteste von Atomkraftgegnern und Auseinandersetzungen mit der Polizei aus.[6]
Ab 2014 sollten die Castortransporte aus La Hague und Sellafield ins Zwischenlager Gorleben wiederaufgenommen werden, was z. B. die Bürgerinitiative Lüchow Dannenberg scharf kritisierte, da sie befürchtete, dass jeder weitere Transport Gorleben auch als Endlagerstandort festschreibt.[7]
Greenpeace warf den Behörden vor, dass die vom Zwischenlager ausgehende Strahlung höher ist, als von den Behörden angegeben.""Die Behörden rechnen sich die Daten so hin, dass es für eine Einlagerung weiteren Atommülls reicht" (...). Es würden immer genau die Daten herangezogen, die zum gewünschten Ergebnis führten."[8] Aus einer Studie des niedersächsischen Sozialministeriums vom Spätsommer 2011 ging hervor, dass sich im Umkreis des Zwischenlagers die Geburtenrate verändert hatte: Seit 1995 wurden weniger Mädchen geboren. Atomkraftgegner führten dies auf die radioaktive Strahlung des Zwischenlagers zurück.[9]
Aufnahmestopp 2013
Im März 2013 einigten sich der Bund und die niedersächsische Landesregierung darauf, dass zunächst kein weiterer Atommüll in das Zwischenlager transportiert werden soll.[10] Dies betrifft jedoch nur hochradioaktiven Atommüll; schwach- und mittelradioaktive Abfälle dürfen weiterhin ins Zwischenlager gebracht werden.[11]
Aufgrund einer Neufassung des Standortauswahlgesetzes am 1. Januar 2014 wurde ein weiterer Transport von Castoren ins Zwischenlager Gorleben ausgeschlossen. Dies gelte, wie die ehemalige Betreiberin GNS anmerkte, für 21 Behälter aus Großbritannien mit hochradioaktivem und fünf Behälter aus Frankreich mit mittelradioaktivem Müll.[12]
Im Januar 2015 klagte der Atomkonzern E.ON beim Bundesverfassungsgericht gegen die Schließung des Zwischenlagers in Gorleben, weil dadurch Mehrkosten entstünden. Gorleben sei ein geeigneter Standort, die Schließung sei "ausschließlich politisch motiviert". E.ON forderte, das Zwischenlager entweder wieder zu öffnen oder die zusätzlichen Kosten dem Bund aufzuerlegen.[13]
Der Salzstock Gorleben als potenzielles Endlager
Erbitterte Auseinandersetzungen
Bislang wird Atommüll in Gorleben nur oberirdisch gelagert. Seit Jahrzehnten wurde jedoch der Salzstock Gorleben als mögliches unterirdisches Endlager erwogen. Er war Gegenstand einer erbitterten, oft unsachlich geführten Diskussion zwischen Befürwortern und Gegnern. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS), Betreiber bis 2017, urteilte: "In der öffentlichen Auseinandersetzung wurde der jeweiligen Gegenseite dabei ideologisches und unwissenschaftliches Vorgehen vorgeworfen. Als wissenschaftlich korrekt wurde häufig das deklariert, was zu den eigenen Zielen passte."[14]
Die Betreiberaufgaben für das Bergwerk hat am 25. April 2017 die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) vom BfS übernommen.[15]
Zweifelhaftes Auswahlverfahren
Die Auseinandersetzungen sind u.a. darauf zurückzuführen, dass bis heute unklar ist, nach welchen Kriterien Gorleben ausgewählt wurde.
1973 einigten sich Politik und Atomwirtschaft darauf, dass das deutsche Endlager für Atommüll in einem Salzstock gebaut werden sollte, und gingen auf die Suche nach einem geeigneten Standort. 1977 entschied sich Ernst Albrecht, der damalige Ministerpräsident Niedersachsens, für Gorleben als Standort des Nuklearen Entsorgungszentrums und setzte sich damit über den Rat aller Wissenschaftler, niedersächsischen Fachbehörden und verfügbaren Studien hinweg.[16]
Die Umweltorganisation Greenpeace, die Tausende von Schriftstücken der Niedersächsischen Staatskanzlei und des Umweltministeriums von 1974-1976 analysierte und die Seite "Geheime Akten über Gorleben" veröffentlichte, kam zum Schluss, "dass es nie ein wissenschaftliches Auswahlverfahren mit dem Salzstock Gorleben als bestem Ergebnis gegeben hat." Albrecht habe Alternativen nicht wirklich in Betracht gezogen und nur den "strukturpolitischen Nutzen" Gorlebens vor Augen gehabt. "Der Ort liegt nah an der früheren Grenze zur DDR, war damals wenig besiedelt, angeblich karg an Widerstand aus der Bevölkerung und es gab kaum Arbeitsplätze."[17]
Der ehemalige Umweltminister in Niedersachsen und Atombefürworter Hans-Heinrich Sander versuchte im Mai 2010 mit Hilfe einer Studie nachzuweisen, dass Gorleben 1976/1977 sehr wohl nach wissenschaftlichen Kriterien aus 23 möglichen Standorten ausgewählt wurde.[18]
Aber auch dem ehemaligen Präsidenten des Bundesamtes für Strahlenschutz, König, ist nicht klar, welche Kriterien für Gorleben herangezogen wurden. Er wies 2011 auf Schwachpunkte des Standorts hin und führte die mangelnde Akzeptanz darauf zurück, dass "ein transparentes, offenes Verfahren dort lange versäumt worden sei."[19]
Politische Manipulationen unter Kohl
Nachdem das Nukleare Entsorgungszentrum massive Proteste nach sich zog, reduzierte die niedersächsische Regierung das Projekt am 16. Mai 1979 auf die Errichtung eines Zwischen- und eines Endlagers.[6] Die Deutsche Gesellschaft zum Bau und Betrieb von Endlagern für Abfallstoffe (DBE) wurde im gleichen Jahr beauftragt, den Salzstock zu erkunden und dessen Eignung als Endlager zu prüfen.[20] Am 3. Mai 1980 besetzten Atomkraftgegner die Bohrstelle 1004 bei Gorleben und errichteten das Hüttendorf "Republik Freies Wendland", welches am 4. Juni 1980 von Bundesgrenzschutz und Polizei geräumt wurde.[6]
Unter Helmut Kohl sollte Gorleben endgültig durchgedrückt werden.
Im Juli 1983 wurden Schächte im Salzstock gebaut. "Die oberirdischen Anlagen und der Schacht wurden gleich so dimensioniert, dass sie später zum Betrieb eines Atom-Endlagers taugen könnten. Fakten wurden geschaffen." Das Endlager Gorleben sollte 1994 in Betrieb gehen.[16]
1998 wurde durch Angela Merkel das Atomgesetz geändert. Es wurde die Möglichkeit geschaffen, störrische Grundbesitzer zu enteignen, wie z. B. die Grafen von Bernstorff, denen ein Teil des Grundes und ein Drittel des Salzstocks gehört und die sich von Anfang an gegen das geplante Endlager gewehrt hatten. Der Grund wurde aber nie enteignet, weil die 1998 an die Regierung gekommenen rot-grüne Koalition die Eignung des Salzstocks bezweifelte.[21]
Am 1. Oktober 2000 wurde von Rot-Grün ein zehnjähriges Moratorium für Gorleben beschlossen. Die Erkundungsarbeiten wurden ausgesetzt, und es herrschten neun Jahre Ruhe im Salzstock.[6]
Im Vorfeld der Bundestagswahl wurde der Regierung Kohl im September 2009 vorgeworfen, eine 1983 durch die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) durchgeführte Bewertung der Tiefbohrungen manipuliert zu haben.
Die PTB hatte festgestellt, "dass die tonigen Sedimente über zentralen Bereichen des Salzstocks nicht mächtig genug seien, "Kontaminationen auf Dauer von der Biosphäre zurückzuhalten"."[22] Nach einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" sollen auf Druck der Kohl-Regierung jedoch kritische Passagen im Bericht verändert worden sein. "Das geht aus einem Fernschreiben hervor, das das Forschungsministerium am 13. Mai 1983 an die Fachbehörde sandte. (…) So solle der Bericht mit einem Kapitel "wesentliche Ergebnisse der Standorterkundung" beginnen, empfahl das Forschungsministerium - "in Abstimmung mit dem BMI", dem Bundesinnenministerium. Und weiter: "Dieser Abschnitt sollte sinngemäß mit der Feststellung schließen", dass "die Eignungshöffigkeit des Salzstockes Gorleben für die Errichtung eines Endlagers substantiell untermauert" werde, heißt es in dem Telex." Das Gutachten sollte im Schlussabschnitt zum Ergebnis kommen, dass in Gorleben alle Arten von Atommüll gelagert werden könnten, und die Möglichkeit eines Eindringens von Wasser und Lauge nicht in das Zentrum der Betrachtung stellen, sprich beschönigen.[23][22]
Die Bundesregierung, die betroffenen Ministerien, weitere Behörden und das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) wiesen im Oktober 2009 den Vorwurf der Manipulation zurück. Bei dem Telex habe es sich nicht um Weisungen gehandelt, sondern nur um "redaktionelle Änderungsvorschläge".[24]
Es wurde eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die jedoch im Oktober 2009 im Streit auseinander ging. Danach folgte ein Untersuchungsausschuss, der je nach Parteizugehörigkeit zu unterschiedlichen Ergebnissen kam. Der Skandal um die Gutachten wurde in der Presse lebhaft diskutiert.[25][26][27][28] In der Bewertung der Untersuchungsergebnisse durch CDU/CSU und FDP wurden die Manipulationsvorwürfe als "Wahlkampfmanöver" des damaligen Bundesumweltministers Sigmar Gabriel vor der Bundestagswahl bezeichnet.[29]
Unter der schwarz-gelben Regierung von Angela Merkel bewegte sich das Pendel wieder in Richtung Gorleben, und der damalige Umweltminister Röttgen hob das Erkundungsmoratorium der rot-grünen Regierung 2010 auf.[30] Mit der Sicherheitsanalyse für Gorleben beauftragte das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) den Atomlobbyisten Bruno Thomauske, der auch wirtschaftliches Interesse an der Errichtung eines Endlagers in Gorleben hatte. → Die Lobbyisten/Bruno Thomauske
Überschwemmungs-, Einsturz- und Explosionsrisiken
Im November 2010, als Angela Merkel zusammen mit der Atomindustrie eine Laufzeitverlängerung für die deutschen Atomkraftwerke eingeleitet hatte, wurde die Eignung Gorlebens in den Medien lebhaft diskutiert.
Befürworter hielten den Salzstock wegen seines hohen Alters und der Hitzebeständigkeit des Salzes für geeignet als Endlager. Gegner wiesen darauf hin, dass der Salzstock nicht dicht genug sei und wie bei der abgesoffenen Asse Überschwemmungs- und Einsturzrisiken bestünden.[31] Außerdem könnte Salz in Lauge umgewandelt werden und diese durch Frostrisse oder andere "Störungen im Sedimentgestein" radioaktives Material nach außen spülen.[32]
Darüber hinaus waren Vorkommen an leicht entzündlichen Kohlenwasserstoffen nachgewiesen worden. Im Juli 1969 war es in der ehemaligen DDR bei einer Erkundungsbohrung bereits zu einer Gasexplosion gekommen. Der hochradioaktive und 200 Grad heiße Atommüll könnte das Gas ausdehnen und Druck erzeugen, der Risse im Endlager verursachen könne. "heise.de" resümierte: "So entstehen kleine Spalten, durch die Radionuklide, Gase und Lösungen aus dem Endlager heraus dringen können. Das Argument der Gorlebenbefürworter, wonach das Salz durch die Hitzeentwicklung den Atommüll fest und sicher umschließt, kann damit als widerlegt gelten."[33]
Umweltministerium setzt Erkundung aus und kündigt Schließung an
Im November 2011 kündigte der damalige Bundesumweltminister Röttgen eine neue Standortsuche für ein Endlager an. Damit wurde die vorherige Entscheidung der Bundesregierung für Gorleben zwar revidiert, der Salzstock aber weiterhin nicht definitiv ausgeschlossen.[34] Ende November 2012 erklärte Röttgens Nachfolger Altmaier, die Erkundung des Salzstocks Gorleben werde bis zur Bundestagswahl im September 2013 ausgesetzt, und schlug neue Verhandlungen vor. Bis Ende 2013 sollten keine neuen Bohrungen durchgeführt werden.[35]
Die Atomindustrie wollte jedoch unbedingt am Standort Gorleben festhalten, da sie bereits 1,6 Mrd. Euro in den Bau der Deponie investiert hatte (Stand 2012).[36]
Im Januar 2013 drohte Ralf Güldner von der Lobbyorganisation Deutsches Atomforum im Falle einer neuen Standortsuche mit einer Einstellung der Zahlungen der Energiekonzerne für Gorleben und damit, "dass die Brennelemente, die in den dezentralen Zwischenlagern am Standort eingelagert sind, dort deutlich länger bleiben müssen, als das vorgesehen ist".[37]
Am 20. September 2013 hob das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) auf Anweisung des niedersächsischen Umweltministeriums jedoch die seit über 30 Jahren bestehende Zulassung für den Rahmenbetriebsplan auf. Damit wurde die Erkundung des Salzstocks offiziell beendet.[38] Dagegen klagte im Oktober das Bundesumweltministerium unter Peter Altmaier und nährte wieder den Verdacht, dass die Bundesregierung an Gorleben als Endlager festhalten wolle.[39]
Im März 2014 zog die neue Bundesumweltministerin Hendricks die Klage ihres Vorgängers Altmaier zurück. Laut "Süddeutscher Zeitung" verlor Gorleben damit die Grundlage, zum Endlager ausgebaut zu werden.[40] Nach einer Meldung vom 17. Dezember 2014 sollen bis 2016 alle Messinstrumente abgebaut und der Salzstock für 15 bis 20 Jahre gesperrt werden, während nach anderen Standorten für ein Endlager gesucht wird.[41]
2020 wurde Gorleben wegen "nicht ausräumbarer Zweifel an der geologischen Eignung" von der Liste möglicher Standorte für ein Endlager genommen. Am 17. September 2021 kündigte das Bundesumweltministeriums die endgültige Schließung an; der Salzstock soll zugeschüttet werden.[1]
Im Januar 2024 gab die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) bekannt, dass sich die geschätzten Kosten für den Rückbau um 200 Mio. auf mindestens 2,1 Mrd. Euro erhöhen werden.[42]
Siehe dazu → Endlagersuche nach dem Atomausstieg
Fernsehbeiträge
- Endlagersicherheit
Gibt es Alternativen zu Gorleben?
Ton oder Salz - wo lagert man am sichersten ein?
- Endstation Gorleben? Der Streit um den Atommüll
"Noch immer wird der Salzstock auf seine Eignung als Endlager für hochradioaktiven Atommüll erkundet. Und zwar NUR dieser Salzstock. Andere Orte in Deutschland werden gar nicht mehr in Betracht gezogen. Trotz massiver Proteste im Wendland, trotz einer zweifelhaften Auswahl des Salzstocks in den siebziger Jahren, trotz eines Endlager-Streits, der Deutschland seit über 30 Jahren in Atem hält. (...) "die story" zeigt die aktuelle Situation im Zwischenlager Gorleben, die Proteste um das Endlager und den Streit zwischen Wissenschaftlern und Kritikern."[43]
- Röttgen will Sicherheitsstandards senken
"Bundesumweltminister Röttgen will die Sicherheitsstandards am geplanten atomaren Endlager Gorleben senken. Geplant ist, auf eine Rückholbarkeit des Strahlenmülls zu verzichten. Das Risiko: Es könnte im Salzstock zu chemischen Reaktionen bis hin zu Explosionen kommen. (...) Wir sind in Gorleben, über 800 Meter tief im Salzstock. Eigentlich sollte es hier trocken sein. Doch dann sehen wir rostige Schrauben: Lauge tritt aus. Mit Eimern fängt man sie auf - und dann sehen wir sogar einen richtigen Abfluss. Aus dieser Probe-Bohrung liefen 165 Kubikmeter der Salzlauge."[44]
- Standortwahl Gorleben: Politische Tricksereien hinter den Kulissen
"Die Politik hat der Öffentlichkeit etwas vorgemacht. 1976 schreibt die Regierung von Helmut Schmidt vor: ohne Endlagernachweis keine neuen Atomkraftwerke. Das wäre das Aus für die Kernkraft." Quelle: Video
- Angela Merkel im Sommerinterview
"Es hat jetzt wieder ein Moratorium für Gorleben gegeben. Der Bundesumweltminister hat dann leider gesagt: "Jetzt müssen wir erst mal erkunden, ob´s woanders noch Möglichkeiten gibt." Anstatt an dem Endlager, wo bis jetzt kein Indiz ist, dass es nicht klappen könnte, weiterzuarbeiten. Und das bemängle ich." Quelle: Video
(Letzte Änderung: 22.02.2024)
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 tagesschau.de: Gorleben wird zugeschüttet vom 17. September 2021 (via WayBack)
- ↑ GNS: Zwischenlagerung abgerufen am 4. Juli 2023
- ↑ 3,0 3,1 3,2 BfE: Zentrales Zwischenlager Gorleben abgerufen am 4. November 2017 (via WayBack)
- ↑ BGZ: Das Zwischenlager Gorleben abgerufen am 4. Juli 2023
- ↑ NDR: Sicherheitszentrale für Atommüll-Zwischenlager Gorleben geplant vom 21. Februar 2024
- ↑ 6,0 6,1 6,2 6,3 NDR: Gorleben: Eine Chronik der Ereignisse vom 31. Januar 2013 (überarbeitet am 17. September 2021)
- ↑ Der Tagesspiegel: Weitere Castortransporte nach Gorleben vom 3. August 2011
- ↑ t-online: Streit um Höhe der radioaktiven Strahlung in Gorleben vom 24. November 2011
- ↑ NDR.de: Hintergrund: Atommüll-Zwischenlager Gorleben vom 28. Oktober 2011 (via Wayback)
- ↑ FAZ.net: Bund und Niedersachsen finden Gorleben-Kompromiss vom 24. März 2013
- ↑ umwelt.niedersachsen.de: Standortauswahlgesetz regelt nur Stopp von Castortransporten nach Gorleben vom 26. September 2013
- ↑ GNS: Fortschritte der Vorbereitungen für die Auslagerung Richtung Endlager Konrad vom 27. Januar 2014 (via WayBack)
- ↑ Zeit Online: E.on klagt wegen Gorleben-Aus vor Verfassungsgericht vom 30. Januar 2015
- ↑ BfS: Endlagersuche in Deutschland vom 15. Juli 2015 (via WayBack)
- ↑ BfS: Stellungnahme zu Bemerkungen des Bundesrechnungshofs zu Schacht Konrad vom 26. April 2017
- ↑ 16,0 16,1 FR Online: Gorleben - getrickst, getäuscht, gelogen vom 22. September 2009
- ↑ greenpeace.de: Geheime Akten über Gorleben vom 22. Juli 2013
- ↑ umwelt.niedersachsen.de: Expertise zur Vorauswahl des Standortes Gorleben vom 28. Mai 2010
- ↑ Focus Online: Gabriel provoziert die neu-grüne CSU vom 22. Mai 2011 [Datum nachträglich von Focus geändert]
- ↑ DBE: Daten & Fakten abgerufen am 12. Juli 2015 (via WayBack)
- ↑ Greenpeace: Die Bernstorffs abgerufen am 20. Juni 2012 (via WayBack)
- ↑ 22,0 22,1 Zeit Online: Der Albtraum der Atompolitik vom 5. September 2009
- ↑ Süddeutsche.de: Kohls Minister schönten Gutachten vom 9. September 2009 [Das Datum wurde in der SZ nachträglich elektronisch auf den 17. Oktober 2010 geändert.]
- ↑ Deutscher Bundestag: Gorleben-Gutachten von 1983 nicht geschönt - PTB war nicht gegen Gorleben als Endlager - vom 9. Oktober 2009
- ↑ Focus Online: Gorleben: "Handfester Skandal" vom 9. September 2009 [Datum nachträglich von Focus geändert]
- ↑ Spiegel Online: Streit über Endlager: Gorleben-Enthüllung spaltet die Bundesregierung vom 10. September 2009
- ↑ Frankfurter Rundschau: Akten-Manipulationen: GAU in der Gorleben-Arbeitsgruppe vom 11. Oktober 2009 [Seite nicht mehr verfügbar]
- ↑ Deutscher Bundestag: "Es ist nichts inhaltlich geändert worden" von 2011
- ↑ Der Tagesspiegel: 1. Untersuchungsausschuss der 17. Wahlperiode des Deutschen Bundestages - Bewertungsteil der Fraktionen von CDU/CSU und FDP abgerufen am 30. Januar 2015 (via WayBack)
- ↑ NDR.de: Gorleben hat als Atom-Endlager "oberste Priorität" vom 15. März 2010 (via Wayback)
- ↑ Focus Online: Fragen & Antworten: Wird Gorleben durchgedrückt? vom 5. November 2010 [Datum nachträglich von Focus geändert]
- ↑ Focus Online: Die Winkelzüge der Atomlobby/Warnung vor geologischen Risiken vom 6. November 2010 [Datum nachträglich von Focus geändert]
- ↑ heise online: Explosionsgefahr in Gorleben vom 3. November 2010
- ↑ Süddeutsche.de: Bund und Länder einigen sich - Suche nach Atommüll-Endlager beginnt von vorn vom 11. November 2011
- ↑ FR Online: Altmaier stoppt Erkundung - Gorleben im Zwischenlager vom 30. November 2012 (via WayBack)
- ↑ heise.de: Noch keine Einigung über Atommüll-Endlagersuche - Wahltaktik und Besitzstandswahrung verhindern Neuanfang vom 25. April 2012
- ↑ Der Tagesspiegel: Atomlobby will Gorleben nicht aufgeben vom 2. Januar 2013
- ↑ umwelt.niedersachsen.de: Zulassung des Rahmenbetriebsplans für die Erkundung des Salzstocks in Gorleben aufgehoben vom 20. September 2013
- ↑ Greenpeace: Gorleben: Bund klagt gegen Erkundungs-Stopp vom 22. Oktober 2013 (via WayBack)
- ↑ Süddeutsche.de: Gorleben verliert Grundlage vom 27. März 2014 (via WayBack)
- ↑ Deutschlandfunk: Schicht im Schacht vom 17. Dezember 2014
- ↑ NDR: Rückbau des Atommüll-Endlagers Gorleben wird immer teurer vom 31. Januar 2024
- ↑ wdr.de: Endstation Gorleben? - Der Streit um den Atommüll vom 8. Dezember 2011 (via WayBack)
- ↑ rbb-online.de: Risiko Atommüll – Röttgen will Sicherheitsstandards senken vom 27. Mai 2010