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Bei der Gemeinde Inwil, die am Nordufer des Flusses Reuss im Kanton Luzern zwischen den Städten Luzern und Zug gelegen ist, war ein Atomkraftwerk geplant, welches nie über die Planungsphase hinausgekommen ist.<ref name="Luzerner_Zeitung_2016_11_20">Luzerner Zeitung: [http://www.luzernerzeitung.ch/nachrichten/schweiz/Kuhweide-statt-Atomkraftwerk;art9641,894531 Kuhweide statt Atomkraftwerk] vom 20. November 2016</ref>
   
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Initiator des Projekts war die Centralschweizer Kraftwerke AG (CKW), die die Anlage auf dem Gelände Schweissmatt in der Ebene von Inwil errichten wollte. Die Umzonung wurde 1973 von der Gemeinde zwar mit knapper Mehrheit befürwortet. Atomkraftgegner erhoben jedoch Einspruch mit der Begründung, "der Gemeinderat von Inwil habe die Stimmberechtigten zu kurzfristig und zu wenig umfassend informiert." Die Abstimmungsbeschwerde wurde vom Bundesgericht zurückgewiesen. Die CKW reichte 1974 ein Gesuch für die Standortbewilligung beim Bund ein.<ref name="Aargauer_Zeitung_2012_10_04">Aaargauer Zeitung: [https://www.aargauerzeitung.ch/aargau/freiamt/bei-dietwil-war-einmal-ein-atomkraftwerk-geplant-125331736 Bei Dietwil war einmal ein Atomkraftwerk geplant] vom 4. Oktober 2012</ref><ref name="Luzerner_Zeitung_2016_11_20"/>
   
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1975 formierte sich weiterer Widerstand gegen das Projekt: Am 8. Juli wurde in Zug eine "Bürgerinitiative gegen Kernkraftwerke" gegründet, die vor allem auf das AKW Inwil abzielte. Am 1. Dezember lehnte der große Rat des Kantons Luzern einen Antrag zur Verhinderung eines AKWs in Inwil ab. Am 30. September 1977 befürwortete die Regierung des Kantons Luzern das Projekt grundsätzlich. Am 5. Mai 1979 wurde das AKW vom Parteitag der Sozialdemokraten des Kantons Luzern abgelehnt. Am 16. Januar 1981 wurden von der Gewaltfreien Aktion Inwil 5.125 Unterschriften gegen das AKW gesammelt, am 4. Oktober entstand das "Centralschweizer Komitee Inwil nie" (CKI) aus dem Zusammenschluss mehrerer Antiatomkraftgruppen.<ref name="nuklearforum_Basisdokumentation">nuklearforum.ch: [http://www.nuklearforum.ch/sites/default/files/media/Chronik_dt_fr_bis_1999.pdf BASISDOKUMENTATION – KERNENERGIE IN DER SCHWEIZ] abgerufen am 24. August 2021</ref>
   
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Da der Bund die Standorte [[Leibstadt (Schweiz)|Leibstadt]], [[Kaiseraugst (Schweiz)|Kaiseraugst]] und [[Graben (Schweiz)|Graben]] bevorzugte, geriet das Projekt Inwil in den 1980er Jahren allmählich ins Hintertreffen. Am 21. August 1986, nach der [[Die Tschernobyl-Katastrophe|Tschernobyl-Katastrophe]], protestierten 30.000 Menschen gegen die geplanten Atomkraftwerke in Kaiseraugst und Inwil. Die CKW gab das Projekt schließlich auf.<ref name="Luzerner_Zeitung_2016_11_20"/><br /><br />
   
 
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Aktuelle Version vom 24. August 2021, 15:55 Uhr

Atomenergie in Europa > Schweiz > Inwil (Schweiz)

2012-08-28 Regiono Seetal (Foto Dietrich Michael Weidmann) 434

Gemeinde Inwil

Bei der Gemeinde Inwil, die am Nordufer des Flusses Reuss im Kanton Luzern zwischen den Städten Luzern und Zug gelegen ist, war ein Atomkraftwerk geplant, welches nie über die Planungsphase hinausgekommen ist.[1]

Initiator des Projekts war die Centralschweizer Kraftwerke AG (CKW), die die Anlage auf dem Gelände Schweissmatt in der Ebene von Inwil errichten wollte. Die Umzonung wurde 1973 von der Gemeinde zwar mit knapper Mehrheit befürwortet. Atomkraftgegner erhoben jedoch Einspruch mit der Begründung, "der Gemeinderat von Inwil habe die Stimmberechtigten zu kurzfristig und zu wenig umfassend informiert." Die Abstimmungsbeschwerde wurde vom Bundesgericht zurückgewiesen. Die CKW reichte 1974 ein Gesuch für die Standortbewilligung beim Bund ein.[2][1]

1975 formierte sich weiterer Widerstand gegen das Projekt: Am 8. Juli wurde in Zug eine "Bürgerinitiative gegen Kernkraftwerke" gegründet, die vor allem auf das AKW Inwil abzielte. Am 1. Dezember lehnte der große Rat des Kantons Luzern einen Antrag zur Verhinderung eines AKWs in Inwil ab. Am 30. September 1977 befürwortete die Regierung des Kantons Luzern das Projekt grundsätzlich. Am 5. Mai 1979 wurde das AKW vom Parteitag der Sozialdemokraten des Kantons Luzern abgelehnt. Am 16. Januar 1981 wurden von der Gewaltfreien Aktion Inwil 5.125 Unterschriften gegen das AKW gesammelt, am 4. Oktober entstand das "Centralschweizer Komitee Inwil nie" (CKI) aus dem Zusammenschluss mehrerer Antiatomkraftgruppen.[3]

Da der Bund die Standorte Leibstadt, Kaiseraugst und Graben bevorzugte, geriet das Projekt Inwil in den 1980er Jahren allmählich ins Hintertreffen. Am 21. August 1986, nach der Tschernobyl-Katastrophe, protestierten 30.000 Menschen gegen die geplanten Atomkraftwerke in Kaiseraugst und Inwil. Die CKW gab das Projekt schließlich auf.[1]

(Letzte Änderung: 24.08.2021)

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 1,2 Luzerner Zeitung: Kuhweide statt Atomkraftwerk vom 20. November 2016
  2. Aaargauer Zeitung: Bei Dietwil war einmal ein Atomkraftwerk geplant vom 4. Oktober 2012
  3. nuklearforum.ch: BASISDOKUMENTATION – KERNENERGIE IN DER SCHWEIZ abgerufen am 24. August 2021