AtomkraftwerkePlag Wiki
Advertisement

Atomenergie in außereuropäischen Ländern > USA > Malibu (USA)

Druckwasserreaktor • Hersteller: Westinghouse • Leistung: 490 MW •
Bestellung: 1962 • Geplante Inbetriebnahme: 1968 • Projektende: Mai 1973[1][2]


Malibu, Western Malibu, (Californie)

Malibu war ein geplantes Atomkraftwerk, welches bei der gleichnamigen Stadt wenige Kilometer westlich der Millionenmetropole Los Angeles im Bundesstaat Kalifornien errichtet werden sollte.

Die Anlage wurde 1962 vom Los Angeles Department of Water & Power bei Westinghouse bestellt. Sie sollte mit einem 490-MW-Druckwasserreaktor ausgerüstet werden und 1968 in Betrieb gehen.[1][2]

Schnell erhob sich jedoch Widerstand von Seiten der Anwohner, Hauseigentümergesellschaften und Landeigentümer gegen den Bau des AKWs. Man fürchtete um die Exklusivität und die Schönheit Malibus, den Wert der Grundstücke und den Lifestyle der betuchten Eigentümer, zu denen auch viele Filmstars gehörten. Die Widerstand der Grundstücksbesitzer konzentrierte sich in der Gruppe Malibu Citizens for Conservation. Nach dem schweren Erdbeben in Alaska 1964 nahm die Besorgnis weiter zu. Im April 1964 lehnten die Los Angeles County Supervisors, mit öffentlichem Druck konfrontiert, die Baugenehmigung ab. Es begann eine jahrelange Diskussion zwischen Befürwortern und Gegnern wegen des Erdbebenrisikos, denn der geplante Standort war nur 40 Meilen von der Sankt-Andreas-Verwerfung entfernt. Später, insbesondere ab 1970, kam weiterer Widerstand durch die Umwelt- und Antiatombewegung hinzu (Friends of Earth und Sierra Club).[3]

Im Mai 1973 wurde das AKW Malibu endgültig verworfen.[1] Es erlitt damit das gleiche Schicksal wie zuvor das geplante Atomkraftwerk → Bodega Bay (USA) im Norden Kaliforniens, das nach einem dreijährigen Kampf vor Gerichten und vielen Debatten mit Atomkraftgegnern schon 1964 aufgegeben worden war.[4]

(Letzte Änderung: 11.02.2023)

Einzelnachweise

Advertisement