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==Lobbyorganisation der Atomindustrie==
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Eine weitere wichtige internationale Lobbyorganisation ist die World Nuclear Association (WNA) mit Hauptsitz in London. Die Organisation wurde 1975 zunächst unter dem Namen Uranium Institute gegründet, als Marktforum für Uran. 2001 erhielt sie ihren heutigen Namen und setzte sich als erweitertes Ziel die Förderung der Atomenergie und die Unterstützung der Atomindustrie. Die WNA berät u. a. auch die IAEO.<ref>World Nuclear Association: [http://www.world-nuclear.org/about.html WNA: Supporting a Fast-Globalizing Nuclear Industry] abgerufen am 5. November 2012</ref>
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Die World Nuclear Association (WNA) mit Hauptsitz in London ist die neben der [[Internationale Atomenergie-Organisation (IAEO)|IAEO]] wichtigste internationale Lobbyorganisation für Atomenergie. Sie wurde 1975 zunächst unter dem Namen Uranium Institute gegründet, als Marktforum für Uran. 2001 erhielt sie ihren heutigen Namen und setzte sich als erweitertes Ziel die Förderung der Atomenergie und die Unterstützung der Atomindustrie. Die WNA berät u. a. auch die IAEO.<ref>WNA: [http://www.world-nuclear.org/uploadedFiles/org/about/WNA-Essential%20Roles.pdf WNA: Essential Roles - Supporting a Fast-Globalizing Nuclear Industry ] abgerufen am 13. März 2014</ref>
   
 
Mitglieder der WNA sind u.a. → [[AREVA]], CAMECO, → [[EnBW]], → [[E.ON]], [[ROSATOM]], → [[RWE]], → [[URENCO]] und → [[Vattenfall]].<ref>world-nuclear.org [http://world-nuclear.org/WNA/About-WNA/WNA-Membership/ World Nuclear Association Membership] abgerufen am 13. März 2014</ref>
Die Organisation fiel bereits im April 2011 kurz nach Fukushima auf, als sie die Katastrophe systematisch herunterspielte: ""Aber für eine Kernschmelze gibt es keinerlei Anzeichen." Seit zwölf Tagen präsentieren Ian Hore-Lacy und sein Chef, Generaldirektor John Ritch, in Zeitungen, Fernsehen und Radio ihre Wahrheit: Die Situation in Japan ist schlimm, aber von einer Katastrophe wie in Tschernobyl weit entfernt. Und vor allem: Die Zukunft der Kernenergie ist dadurch "absolut nicht gefährdet"." Die Kernenergie sei "unsere Zukunft".<ref>taz.de: [http://taz.de/!67935/ Wie Lobbyisten die Katastrophe kleinreden - "Keine Anzeichen für Kernschmelze"] vom 23. März 2011</ref>
 
   
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==Verharmlosung von Fukushima==
Auf dem Treffen der WNA Im September 2011 in London behauptete die WNA sogar, Fukushima sei der Beweis für die Sicherheit von Atomkraft: "Schließlich, so die Beweisführung, habe es mehrere Explosionen und drei Kernschmelzen in Fukushima-Daiichi gegeben - und dennoch sei kein einziger Mensch direkt in Folge des Super-GAUs umgekommen. "Rund um die Welt wurden alte Mythen, Tabus und Plattitüden an die Oberfläche gespült, zusammen mit den alten Slogans der ideologischen Opportunisten", wetterte WNA-Generaldirektor John Ritch in seiner Eröffnungsrede. Nur die Industrie hätte mit "ruhiger Vernunft" gegengehalten. (…) Dabei sei doch in Fukushima vieles gut gelaufen: Die Betreiberfirma Tepco etwa hat radioaktives Wasser in den Pazifik geleitet, weil sie der Mengen an verstrahltem Wasser nicht mehr Herr wurde. Als "natürliche Entsorgung" bezeichnet das einer der Begründer des indischen Atomprogramms, Chaitanyamoy Ganguly. (…) Als besonders unverständlich wird auf der Tagung immer wieder die deutsche Reaktion auf Fukushima - der Ausstiegsbeschluss - gegeißelt. "Es ist eine Schande", sagte Ganguly. Schließlich sei die deutsche Atomindustrie so fortschrittlich. "Warum stellt Ihr Eure Kraftwerke ab?", fragte Kevin E. Gosselin, Manager beim US-Kernkraftwerksbetreiber Exelon. "Sie sind doch so benutzerfreundlich, so elegant, so schön!""<ref>RP Online: [http://www.rp-online.de/panorama/ausland/fukushima-ein-beweis-fuer-atomsicherheit-1.2017238 Treffen der World Nuclear Association - Fukushima – ein Beweis für Atomsicherheit] vom 17. September 2011</ref> Zweifel an der Nutzung der Atomenergie kamen bei der WNA nicht auf. Für den Ehrenvorsitzende Gerald Grandey ist die Förderung dieser Technik eine Mission: "Wir werden nicht eher Halt machen, bis unsere Mission erfüllt ist und wir die zahlreichen Vorteile der Kernenergie unter die Menschheit gebracht haben".<ref>Stromseite.de: [http://www.stromseite.de/strom-nachrichten/deutsche-atomlobby-stoesst-in-london-auf-mitgefuehl_31113.html Atomlobby stößt in London auf Mitgefühl] vom 17. September 2011</ref>
 
 
Die WNA fiel im April 2011 kurz nach Fukushima negativ auf, als sie die Katastrophe systematisch herunterspielte: ""Aber für eine Kernschmelze gibt es keinerlei Anzeichen." Seit zwölf Tagen präsentieren Ian Hore-Lacy und sein Chef, Generaldirektor John Ritch, in Zeitungen, Fernsehen und Radio ihre Wahrheit: Die Situation in Japan ist schlimm, aber von einer Katastrophe wie in Tschernobyl weit entfernt. Und vor allem: Die Zukunft der Kernenergie ist dadurch "absolut nicht gefährdet"." Die Kernenergie sei "unsere Zukunft".<ref>taz.de: [http://taz.de/!67935/ Wie Lobbyisten die Katastrophe kleinreden - "Keine Anzeichen für Kernschmelze"] vom 23. März 2011</ref>
   
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Im September 2011 behauptete die WNA sogar, Fukushima sei ein Beweis für die Sicherheit von Atomkraft. Trotz mehrerer Explosionen und Kernschmelzen habe es nämlich keine Toten gegeben. Dass der Betreiber [[TEPCO]] radioaktives Wasser in den Pazifik leitete, wurde vom WNA-Mitglied und Begründer des indischen Atomprogramms, Ganguly, als "natürliche Entsorgung" bezeichnet. Der Ausstiegsbeschluss in Deutschland wurde mit Unverständnis aufgenommen: ""Es ist eine Schande", sagte Ganguly. Schließlich sei die deutsche Atomindustrie so fortschrittlich. "Warum stellt Ihr Eure Kraftwerke ab?", fragte Kevin E. Gosselin, Manager beim US-Kernkraftwerksbetreiber Exelon. "Sie sind doch so benutzerfreundlich, so elegant, so schön!""<ref>RP Online: [http://www.rp-online.de/panorama/ausland/fukushima-ein-beweis-fuer-atomsicherheit-1.2017238 Treffen der World Nuclear Association - Fukushima – ein Beweis für Atomsicherheit] vom 17. September 2011</ref>
Mitglieder der WNA sind u.a. → [[AREVA]], CAMECO, → [[EnBW]], → [[E.ON]], ROSATOM, → [[RWE]], → [http://de.atomkraftwerkeplag.wikia.com/wiki/Urananreicherungsanlage_Gronau#Urenco URENCO] und<br />→ [[Vattenfall]].<ref>world-nuclear.org [http://www.world-nuclear.org/About/members_list.aspx World Nuclear Association Membership] abgerufen am 6. November 2012</ref>
 
   
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Der Ehrenvorsitzende Gerald Grandey sah die Förderung der Atomkraft 2011 als eine Mission an: "Wir werden nicht eher Halt machen, bis unsere Mission erfüllt ist und wir die zahlreichen Vorteile der Kernenergie unter die Menschheit gebracht haben".<ref>Stromseite.de: [http://www.stromseite.de/strom-nachrichten/deutsche-atomlobby-stoesst-in-london-auf-mitgefuehl_31113.html Atomlobby stößt in London auf Mitgefühl] vom 17. September 2011</ref>
→ Wikipedia [http://en.wikipedia.org/wiki/World_Nuclear_Association World Nuclear Association]
 
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Den Neustart des japanischen Reaktors [[Sendai (Japan)|Sendai]]-1 2015 sah die WNA als wichtigen Fortschritt für die japanische und internationale Atomindustrie an. Die japanische Atomindustrie müsse ihre Beziehungen zur Bevölkerung verbessern.
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<ref>OH&S: [https://web.archive.org/web/20160603171653/https://ohsonline.com/articles/2015/08/21/world-nuclear-association-hails-restart.aspx World Nuclear Association Hails Japanese Reactor's Restart] vom 21. August 2015 (via WayBack)</ref>
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==Newschannel und Datenbanken==
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Die WNA veröffentlicht aktuelle Nachrichten zur Atomkraft in der Plattform → [http://www.world-nuclear-news.org/ world nuclear news].
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Sie stellt über Datenbanken Informationen zu Reaktoren, Ländern und Sicherheit zur Verfügung:
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→ World Nuclear Association: [http://www.world-nuclear.org/nucleardatabase/Default.aspx?id=27232 WNA Reactor Database] abgerufen am 11. Dezember 2013<br />
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→ World Nuclear Association: [http://www.world-nuclear.org/info/Country-Profiles/ Country Profiles] abgerufen am 11. Dezember 2013<br />
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→ World Nuclear Association: [http://www.world-nuclear.org/info/Safety-and-Security/Safety-of-Plants/Safety-of-Nuclear-Power-Reactors/ Safety of Nuclear Power Reactors] abgerufen am 11. Dezember 2013<br /><br />
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Version vom 25. Februar 2020, 06:58 Uhr

Die Lobbyorganisationen > World Nuclear Association (WNA)

Lobbyorganisation der Atomindustrie

World_Nuclear_Association_2010

World Nuclear Association 2010

Da ging es der Atomlobby noch richtig gut: World Nuclear Association 2010 - "URENCO sponsored the WNA evening reception at the Tate London." Hochgeladen am 9. Dezember 2010

Die World Nuclear Association (WNA) mit Hauptsitz in London ist die neben der IAEO wichtigste internationale Lobbyorganisation für Atomenergie. Sie wurde 1975 zunächst unter dem Namen Uranium Institute gegründet, als Marktforum für Uran. 2001 erhielt sie ihren heutigen Namen und setzte sich als erweitertes Ziel die Förderung der Atomenergie und die Unterstützung der Atomindustrie. Die WNA berät u. a. auch die IAEO.[1]

Mitglieder der WNA sind u.a. → AREVA, CAMECO, → EnBW, → E.ON, ROSATOM, → RWE, → URENCO und → Vattenfall.[2]

Verharmlosung von Fukushima

Die WNA fiel im April 2011 kurz nach Fukushima negativ auf, als sie die Katastrophe systematisch herunterspielte: ""Aber für eine Kernschmelze gibt es keinerlei Anzeichen." Seit zwölf Tagen präsentieren Ian Hore-Lacy und sein Chef, Generaldirektor John Ritch, in Zeitungen, Fernsehen und Radio ihre Wahrheit: Die Situation in Japan ist schlimm, aber von einer Katastrophe wie in Tschernobyl weit entfernt. Und vor allem: Die Zukunft der Kernenergie ist dadurch "absolut nicht gefährdet"." Die Kernenergie sei "unsere Zukunft".[3]

Im September 2011 behauptete die WNA sogar, Fukushima sei ein Beweis für die Sicherheit von Atomkraft. Trotz mehrerer Explosionen und Kernschmelzen habe es nämlich keine Toten gegeben. Dass der Betreiber TEPCO radioaktives Wasser in den Pazifik leitete, wurde vom WNA-Mitglied und Begründer des indischen Atomprogramms, Ganguly, als "natürliche Entsorgung" bezeichnet. Der Ausstiegsbeschluss in Deutschland wurde mit Unverständnis aufgenommen: ""Es ist eine Schande", sagte Ganguly. Schließlich sei die deutsche Atomindustrie so fortschrittlich. "Warum stellt Ihr Eure Kraftwerke ab?", fragte Kevin E. Gosselin, Manager beim US-Kernkraftwerksbetreiber Exelon. "Sie sind doch so benutzerfreundlich, so elegant, so schön!""[4]

Der Ehrenvorsitzende Gerald Grandey sah die Förderung der Atomkraft 2011 als eine Mission an: "Wir werden nicht eher Halt machen, bis unsere Mission erfüllt ist und wir die zahlreichen Vorteile der Kernenergie unter die Menschheit gebracht haben".[5]

Den Neustart des japanischen Reaktors Sendai-1 2015 sah die WNA als wichtigen Fortschritt für die japanische und internationale Atomindustrie an. Die japanische Atomindustrie müsse ihre Beziehungen zur Bevölkerung verbessern. [6]

Newschannel und Datenbanken

Die WNA veröffentlicht aktuelle Nachrichten zur Atomkraft in der Plattform → world nuclear news.

Sie stellt über Datenbanken Informationen zu Reaktoren, Ländern und Sicherheit zur Verfügung:

→ World Nuclear Association: WNA Reactor Database abgerufen am 11. Dezember 2013
→ World Nuclear Association: Country Profiles abgerufen am 11. Dezember 2013
→ World Nuclear Association: Safety of Nuclear Power Reactors abgerufen am 11. Dezember 2013

(Letzte Änderung: 25.02.2020)

Einzelnachweise